Die Deutschen Botanische Gesellschaft (DBG) hat die Mikroalge Stylodinium zur Alge des Jahres gekürt. Der Einzeller lebt eher im Verborgenen und heftet sich an vielzellige Algen, obwohl er selbst schwimmen könnte. Die sogenannte Aufsitzeralge ist auch in heimischen Mooren zu finden und gilt als Gradmesser für deren ökologischen Zustand.
Die Alge des Jahres wird seit 2007 von der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) gekürt. Dieses Mal fiel die Wahl auf einen im verborgenen lebenden Kandidaten: die Mikroalge Stylodinium. Mit der Wahl folgt die DBG einem Vorschlag von Forschenden der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Alfred-Wegener-Institut (AMI). Das Besondere an Stylodinium: Der Einzeller heftet sich an andere vielzellige Algen an, obwohl er selbst schwimmen kann.
Dafür hat die Mikroalge einen besonderen Mechanismus entwickelt. „Sie sondert eine Art Klebstoff ab, mit dem sie auf der Oberfläche des Trägers anhaftet. Durch eine anschließende Rückwärtsbewegung bildet sich ein kleiner, starrer Stiel aus – Stylodinium wird so zur Aufsitzeralge“, erklärt Marc Gottschling von der LMU München, der die Einzeller seit Jahren gemeinsam mit Forschenden des AWI untersucht.