Industrielle Dünger lassen Pflanzen schnell wachsen, haben aber unerwünschte Auswirkungen auf die Umwelt: Sie bringen den Nährstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht, wirken sich negativ auf die Biodiversität aus und im schlimmsten Fall sogar auf unsere Gesundheit. In unserem zweiten DIY zeigen wir, wie mit wenigen Zutaten ein umweltverträglicher organischer Pflanzendünger hergestellt wird und dabei sogar Abfälle gespart werden können.
Wer schon einmal im Gartencenter vor dem Düngeregal stand, weiß: die Auswahl an Düngemitteln ist üppig. Doch woraus bestehen Dünger eigentlich und wie steht es mit der Umweltverträglichkeit? Unterschieden wird zwischen industriellem, dem sogenannten mineralischen Dünger, und organischem Dünger. Erstere stammen aus Bergwerken oder Chemiefabriken und erfordern in ihrer Produktion einen hohen Energieaufwand, der mit Ressourcenverbrauch und der Emission von Treibhausgasen verbunden ist. Sie enthalten zudem meist Schwermetalle, die sich im Boden anreichern und über die Pflanzen in die Nahrungskette sowie das Grundwasser gelangen können. Durch die schnelle Nährstoffversorgung wirken sie vergleichsweise kurz und müssen für die gewünschte Wirkung häufiger angewendet werden – dadurch steigt die Gefahr der Überdüngung. Das schadet auf Dauer der Bodenfruchtbarkeit und die Pflanzen- und Insektenvielfalt nimmt ab.
Organische Dünger haben immer einen tierischen oder pflanzlichen Ursprung. Sie bestehen entweder aus pflanzlichen Abfallstoffen, etwa Kompost, oder tierischen Ausscheidungen wie Mist oder Gülle. Lebewesen im Boden wandeln die organische Substanz in Nährstoffe um, die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Da organische Dünger bereits Teil des natürlichen Nährstoffkreislaufs sind, ist das Risiko für ein Überdüngen geringer. Biobasierter Dünger wirkt langfristiger als mineralischer Dünger und wirkt sich positiv auf die Bodenfruchtbarkeit aus. Dünger aus Pflanzenresten ist zudem weniger mit Schwermetallen belastet und beinhaltet keine Antibiotika und Hormonrückstände. Demnach können sie ruhigen Gewissens auch für das eigene Gemüsebeet angewendet werden. Weitere ökologische Vorteile sind der Verzicht auf Plastikverpackungen und die Verwertung häuslicher Abfälle.