Forschende der LMU Halle-Wittenberg und des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie haben ein Verfahren entwickelt, um synthetisches Polyisopren enzymatisch abzubauen – ein erster Schritt hin zu einer Kreislaufwirtschaft in der Reifenproduktion. Doch der Weg zum biologisch abbaubaren Reifen ist noch lang.
Kautschuk ist ein wichtiges Ausgangsmaterial, um Gummi und andere Kunststoffe herzustellen. Weil die natürlichen Quellen nicht ausreichen, um den weltweiten Kautschukbedarf zu decken, gibt es längst auch Verfahren, um Kautschuk synthetisch zu produzieren. Dieser Kautschuk unterscheidet sich von Naturkautschuk geringfügig in der Struktur der Moleküle, aus der er aufgebaut ist. Doch diese kleinen Unterschiede führen zu einem großen Nachteil.
Die entscheidende Komponente im Kautschuk ist das Polyisopren, eine Verkettung von teils Tausenden Isopren-Molekülen. Beim Naturkautschuk sind diese Ketten so aufgebaut, dass manche Mikroorganismen sie zersetzen können. Für synthetisches Polyisopren gab es diese Möglichkeit bislang nicht.