In der Landwirtschaft wird die erfolgte Konzentration auf wenige Hauptfrüchte beklagt. In der Folge haben sich eine Reihe von Negativfaktoren angehäuft, die heute kritisch diskutiert werden: Zunahme von Schädlingen und chemischer Pflanzenschutzmaßnahmen, einseitiger Nährstoffentzug und Überdüngung mit Nährstoffaustrag unserer Böden sowie Verarmung von Landschaft und Biodiversität.
Um diesen Negativeffekten entgegen zu wirken, wird eine Diversifizierung unserer Fruchtfolgen vielerorts angemahnt – aber mit welchen Kulturarten?
Es gibt eine Kulturartengruppe, die lange ein Nischendasein in der deutschen Landwirtschaft geführt hat. Das sind die großkörnigen Hülsenfrüchtler (Leguminosen) wie Erbse, Ackerbohnen und die drei Lupinenarten (Lupinus angustifolius, albus, und luteus). Relativ neu auf unseren Äckern ist die Sojabohne. Alle Leguminosen sind in der Lage, den für ihr Wachstum benötigten Stickstoff mithilfe von an der Wurzel lebenden symbiontischen Bakterien aus der Luft pflanzenverfügbar zu machen. Sie sind damit Stickstoff-autark und benötigen keinen synthetisch erzeugten Stickstoff-Mineraldünger. Die in der industriellen Produktion von Mineraldünger notwendige Energie wird also eingespart und die damit verbundene Emission von CO₂. Zudem birgt die Ausbringung von mineralischem Dünger die Gefahr von Lachgasemissionen (N₂0); auch dieses wird auf den Flächen mit Körnerleguminosen vermieden.