Im Rahmen des EU HORIZON 2020-Projektes MIX-UP (MIXed plastics biodegradation and UPcycling using microbial communities) forscht ein internationales, multidisziplinäres Konsortium nach neuen, nachhaltigen Recyclingmethoden. Mit MIX-UP wird eine tragfähige komplementäre Technologie zum mechanischen und chemischen Recycling angestrebt.
MIX-UP verwendet Kunststoffmischungen aus fünf der wichtigsten, auf fossilen Rohstoffen basierenden Kunststoffe und zukünftige bio-basierte Kunststoffe für das biochemische Re-/Upcycling. Der enzymatische Abbau von Kunststoffabfällen wird dabei mit der anschließenden Umsetzung, die durch trainierte Mikroben (hauptsächlich Bakterien) erreicht wird, in hochwertige Chemikalien und Kunststoffe kombiniert.
Bereits bekannte kunststoffabbauende Enzyme/Eiweiße werden hinsichtlich ihrer katalytischer Wirksamkeit, also wie schnell sie Plastik abbauen können, für ein breites Spektrum von Kunststoff-Polymeren und Temperaturen optimiert. Darüber hinaus sollen neue Enzyme mit Aktivitäten für hartnäckige Polymere, wie PE, isoliert werden.
Das EU-geförderte Projekt verbessert zudem die Produktion dieser Enzyme und entwickelt Enzymcocktails, die auf bestimmte Plastikmischungen zugeschnitten sind. Freigesetzte Kunststoffmonomere werden gezielt durch stabile Mischungen von Mikroben als Nahrung genutzt, um unter anderem hochwertige Chemikalien oder mikrobielle Polyester zu produzieren. Alle noch verbleibenden polymeren Reststoffe, die auf diesem Wege nicht aufgeschlossen werden können, werden nach einer chemischen Behandlung in den Prozess zurückgeführt.
Die Technologien von MIX-UP steigern so perspektivisch die Recyclingquoten und verleihen den bisher nur unzureichend aufbereiteten Abfallströmen von unsortierten Kunststoffen einen Wertzuwachs.