Die Menschheit verbraucht in einem Jahr so viel Öl, Kohle und Gas, wie die Natur innerhalb von einer Millionen Jahre gebildet hat. Das Zeitalter der fossilen Rohstoffe, aus denen wir fast 80% unseres Energiebedarfes decken und viele Alltagsprodukte gewinnen, neigt sich dem Ende zu.
Aufgabe der Bioökonomie ist es, die fossilen Stoffkreisläufe auf eine biobasierte Wirtschaft mit nachwachsenden Rohstoffen umzustellen. Aufgrund begrenzter landwirtschaftlicher Flächen kann die steigende Nachfrage an Biomasse als Lebensmittel, Wirkstoffproduzent, Industrierohstoff und Energieträger nicht allein über den Anbau von Pflanzen gedeckt werden.
Alternative Rohstoffquellen sind Biomassen von Mikroalgen, die nahezu ganzjährig in Photobioreaktoren mit Hilfe von Licht und CO2 in wässrigen Nährmedien produziert werden können. Aufgrund kurzer Verdopplungszeiten liefern Mikroalgen höhere Biomasseerträge als Landpflanzen (jährlich 50-150 t/ha, im Vergleich Weizen 6-9 t/ha, Raps 3-5 t/ha), verwerten mehr CO2 und benötigen keine landwirtschaftlichen Flächen (keine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion). Die Biomasse kann nach Entwässerung als Rohstoff genutzt werden.