Um das Klimaziel zu erreichen, d.h. den globalen Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad Celsius zu reduzieren, ist es unvermeidlich von fossilen Rohstoffen auf regenerative und biologische Rohstoffe umzusatteln. Eine auf Bioökonomie ausgerichtete Gesellschaft ist notwendig.
Dabei spielt die Nutzung des Bodens eine Schlüsselrolle. Die natürliche Funktion des Bodens, welcher Nährstoffe und Wasser puffert und durch Sonnenenergie das Pflanzenwachstum fördert, kann in der Landwirtschaft kostengünstig genutzt werden und Nahrung, Futter sowie Biomasse produzieren. Der Boden kann zugleich ein Speicher für Kohlenstoff sein, kann Schadstoffe puffern oder abbauen und sauberes Grundwasser produzieren. Er bietet Lebensräume für Insekten, Tiere und Vögel und ist die Grundlage für die biologische Vielfalt eines funktionierenden Ökosystems.
Diese vielseitigen Funktionen geraten jedoch ins Schwanken, wenn man verstärkt nur auf eine Funktion achtet und andere ignoriert. Statt des Erhalts der Biodiversität, führte die produktionsorientierte moderne Landwirtschaft schnell zur Reduktion von Biodiversität, statt der Speicherung von Kohlenstoff im Boden zur Emissionsquelle von Treibhausgasen und statt der Generierung von sauberem Wasser zur Ursache von nitratbelastetem Grundwasser. Eine Gesellschaft, die auf Bioökonomie hinzielt, muss also bei der Gewinnung von biologischen und regenerativen Rohstoffen darauf achten, die Nutzung des Bodens nachhaltig zu gestalten und die Vielseitigkeit der Funktionen des Bodens nicht zu vergessen.