Ihr Potenzial für Medizin, Kosmetik und Ernährung ist unbestritten, doch bislang war der Einsatz von „Old Yellow Enzymes“ wegen der Herstellungskosten ihres Cofaktors zu teuer. Dank der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii könnte sich das ändern. Die Einzeller eröffnen den Weg für biobasierte, umweltfreundliche Alternativen zu chemischen Prozessen eröffnen.
Die Wissenschaft nennt sie meist „Old Yellow Enzymes“ (OYE), alte gelbe Enzyme. Diesen Spitznamen verdanken sie ihrer Farbe und dem Umstand, dass sie in den 1930er-Jahren entdeckt wurden. Dennoch sind die chemisch als NADPH-Dehydrogenasen bezeichneten Biomoleküle so aktuell wie nie: Sie können die Grundlage bilden, um auf einem nachhaltigen, biotechnischen Weg Inhaltsstoffe für Kosmetika, Medikamente oder Lebensmittel herzustellen, deren chemische Produktion schwierig und mit hohem Energiebedarf sowie mit Umweltbelastungen verbunden ist.
Allerdings arbeiten diese bislang in Bakterien, Pilzen und Pflanzen nachgewiesen Enzyme nur zusammen mit dem Coenzym NADPH. Für einen biotechnischen Prozess müssten also nicht nur die Old Yellow Enzymes, sondern auch NADPH erzeugt werden – und letzteres ist teuer.