Langsamer Gang und Gewichtsverlagerungen helfen Stürze zu vermeiden
Zudem sollte wie beim Pinguin-Gang der Körperschwerpunkt über dem vorderen, also dem auftretenden Bein ausgerichtet werden. Der Fuß setzt dann jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen, das belastete Bein steht im rechten Winkel zum Boden.
Mit Schaubildern verdeutlicht die DGOU wie wir von den Pinguinen den sicheren Gang auf glatten Wegen lernen können. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt für zusätzliche Stabilität. Damit sinkt die Gefahr, auf spiegelglattem Untergrund das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen. „Der Pinguin-Gang ist eine einfache Methode, um sicher auf überfrorenem Boden zu gehen und einen Sturz zu vermeiden“, unterstreicht DGOU-Generalsekretär Professor Reinhard Hoffmann.
Kaiserpinguine brüten in Kolonien von bis zu achttausend Tieren und unternehmen lange Wanderprozessionen vom Gelege zum Meer und retour, um ihre Brut mit frischem Fisch und Krill zu versorgen. Unermüdlich watscheln sie durch die Antarktis. Sollten sie tatsächlich einmal ausrutschen, stehen sie gleich wieder auf. Ihre langen Krallen machen Kaiserpinguine zusätzlich trittsicher. In unserem Fall verwandeln Spikes normales in wintertaugliches und rutschfestes Schuhwerk. Wer im Arbeitsleben elegante Schuhe tragen muss, sollte diese am besten erst im Büro wechseln. Die Experten der DGOU raten weiterhin: Zur Not können wir uns Halt an einer Häuserwand oder einem Geländer suchen. Eine andere Person einzuhaken, kann auch helfen. Fahrräder sollten bei diesem Wetter besser stehen bleiben.
Bei Schnee und Glätte hat orthopädisches und unfallchirurgisches Personal meist alle Hände voll zu tun. Es muss Knochenbrüche, Prellungen und Platzwunden versorgen. Stürze auf den Kopf oder die Hüfte sind oft besonders gravierend: Ein schweres Schädel-Hirn-Trauma oder ein Oberschenkelhalsbruch können die Folge sein. Vor allem Seniorinnen und Senioren verunglücken bei Glatteis-Unfällen. „Im Falle eines Sturzes können sich betagte Menschen nicht ausreichend abfangen und stürzen ungebremst auf den harten Boden. Aufgrund des oftmals gebrechlichen Allgemeinzustandes fallen die Verletzungen dann besonders schwer aus“, erklärt Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention.
Für gangunsichere ältere Menschen gilt somit: Keine unnötigen Gefahren eingehen und bei starker Glätte möglichst zu Hause bleiben. Es gibt Wetterlagen, da hilft nicht mal Watscheln nach Art der Pinguine.
02.02.2017
in Kooperation mit dem