Erstmals kommt in der Meeresforschung ein Zeppelin zum Einsatz
Unter Leitung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht startet ein internationales Wissenschaftlerteam in der Meeres- und Küstenforschung erstmals eine Forschungsreise in einem Zeppelin. In der Expedition „Uhrwerk Ozean“ wollen 40 Forscherinnen und Forscher aus sechs Instituten den Einfluss kleiner Wasserwirbel auf die Ozeanzirkulation und die Nahrungskette in den Meeren untersuchen – 1.000 Meter über der Ostsee.
Die Wasserwirbel sind zwischen 100 und 10.000 Metern groß, für das menschliche Auge unsichtbar und zerfallen innerhalb weniger Stunden. Diese kleinen, bislang kaum erforschten Wirbel haben einen großen Einfluss auf die Meeresströme, den Energietransport und die Nahrungskette der Ozeane. Die Forscherinnen und Forscher können die Meereswirbel aus dem Zeppelin mit hochempfindlichen Thermalkameras aufspüren.
„Zirkulation funktioniert wie ein Uhrwerk“
„Die Wirbel im Meer greifen wie Zahnräder ineinander“, sagt Expeditionsleiter Burkhard Baschek, Chef des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum. „Die Ozeanzirkulation funktioniert wie ein Uhrwerk, angetrieben vor allem vom Wind.“
Die Expedition startet am 16. Juni in Peenemünde auf der Ostsee-Insel Usedom und dauert zehn Tage. Je nach Wetterbedingungen finden an fünf dieser Tage Experimente auf der Ostsee statt. Dazu fliegt der Zeppelin von seiner Basisstation rund 100 Kilometer bis zum südlichen Bornholm-Becken – nordöstlich der Insel Rügen und südlich von Bornholm (Dänemark) gelegen. Dort suchen die Forscher ein Gebiet in der Größe von rund 150 Quadratkilometern nach Ozeanwirbeln und Fronten ab.
Forscher zu See unterstützen die Arbeit im Zeppelin
Um das Uhrwerk Ozean genauestens untersuchen zu können, wird der Zeppelin von Wissenschaftlern auf den drei Forschungsschiffen Ludwig Prandtl, Eddy und Elisabeth Mann Borgese unterstützt. Mit speziell entwickelten Messgeräten untersuchen sie die Strömungen, den Meeresboden und das Leben im Meer. Die Schiffe werden auf Bornholm stationiert und von dort morgens in das Untersuchungsgebiet aufbrechen. Die Vermessungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Wasser werden von den Kolleginnen und Kollegen im Zeppelin koordiniert.
Der Zeppelin NT aus Friedrichshafen hat den Vorteil, dass er, anders als alle anderen Luftfahrzeuge, über den Wasserwirbeln in der Luft stehen und sie mit den Spezialkameras beobachten kann. Deren Sensoren erfassen die Farben des Wassers und messen Temperaturunterschiede bis weit unter einem Zehntel Grad Celsius. Das Farbspektrum gibt Auskunft über die Konzentration und das Wachstum von Mikroalgen. Aus den gewonnenen Daten können die Forscherinnen und Forscher Erkenntnisse zu der Frage gewinnen, wie die Wirbel den Energietransport und das Algenwachstum im Meer beeinflussen.
Zeppelinflug gewinnen – jetzt mitmachen!
Wer Interesse hat, einmal in dem Zeppelin mitzufliegen, kann noch bis 06. Juni 2016 an einer Verlosung teilnehmen:
Verlost werden 1x2 Plätze für einen Zeppelin-Flug über Berlin am 16.06.2016 im Zeitraum von 13.30 bis 16.00 Uhr. Veranstalter ist das Helmholtz-Zentrum Geesthacht in Kooperation mit dem Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Die Teilnahme beginnt mit dem Facebook-Post am 01.06.2016 und endet am 06.06.2016 um 12.00 Uhr. Das Los entscheidet, wer gewonnen hat. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren.
Mitarbeiter des Wissenschaftsjahres 2016*17 sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Benachrichtigung des Gewinners erfolgt aus Datenschutzgründen in Form einer privaten Nachricht. Dieser wird darin aufgefordert, uns seine E-Mail-Adresse mitzuteilen. Alle weiteren Schritte (Zusenden eines Bestätigungsschreibens mit allen relevanten Informationen) erfolgen per E-mail. Deshalb ist es wichtig, dass der Gewinner uns seine E-Mail-Adresse bis zum 09.06.2016 mitteilt. Andernfalls verfällt der Gewinn und es wird ein neuer Gewinner ermittelt. Das genannte Bestätigungsschreiben ist vom Gewinner und seiner Begleitung zum Abflugort mitzuführen. Der Gewinn ist nicht übertragbar. An- und Rückreisekosten werden nicht übernommen.
Zum Einlösen des Gewinns hat sich der Gewinner rechtzeitig zum genannten Zeitpunkt am genannten Abflugort (Flughafen Berlin-Schönefeld) einzufinden.