Drei Meilensteine für das Lesen
Leseförderung für die Kleinsten
Das Förderprogramm "Lesestart" will Eltern zum Vorlesen motivieren und die Bildungschancen von Kindern durch frühkindliche Leseförderung nachhaltig verbessern. Dazu werden Lese-Sets an ein-, drei- und sechsjährige Kinder in Kinderarztpraxen, Bibliotheken und Grundschulen übergeben - drei Meilensteine für das Lesen. Eltern erhalten zudem nützliche Tipps, wie sie ihre Kinder für Bücher begeistern.
Umgesetzt wird das Programm von der Stiftung Lesen, die dabei von zahlreichen Partnern und prominenten Botschaftern unterstützt wird. Wissenschaftlich wird das Projekt vom Berliner Institut InterVal begleitet und in Kooperation mit der Universität Köln und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf evaluiert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt mit 26 Millionen Euro. Bis 2018 Kindern sollen 4,5 Millionen Lese-Sets überreicht werden.
Stefan Ekert, Geschäftsführer von InterVal, betont die Chancen, die sich aus der frühen Verwendung von Büchern ergeben: "Bilderbücher bieten vielschichtige Lernmöglichkeiten: Kinder lernen, dass Bilder mit Begriffen belegt sind, dass es neben der realen Welt auch andere, fiktive Welten gibt, in denen sich Geschichten ereignen und vieles mehr. Zudem lernen sie sehr früh das Medium Buch kennen (in dem die Geschichten ,wohnen') und entwickeln erste vorschriftliche Kompetenzen, die ihnen später den Schriftspracherwerb erleichtern. Mit dem Vorlesen können Eltern bereits vor dem ersten Geburtstag ihres Kindes beginnen."
- Bundesministerin Johanna Wanka zu Besuch bei Lesestart
Lesestart möchte vor allem Eltern erreichen, für die der tägliche Gebrauch von Büchern nicht selbstverständlich ist. Ergebnisse der Bildungsforschung belegten, dass frühkindliches Lernen einer der entscheidenden Faktoren für mehr Chancengleichheit ist. Der Lesestart-Tasche, die zur U6 Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt überreicht wird, liegt neben einem Vorleseratgeber und einer Broschüre mit Bücherempfehlungen auch ein Bilderbuch bei. Dies ist für viele Eltern Anlass, sich erstmals und reflektiert Zeit zu nehmen, mit ihrem Kind ein Bilderbuch anzusehen.