Die ESA stellt das Weltraumteleskop Cheops vor.
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14. Dezember 2023
Planetensystem kommen in allen erdenklichen Formen vor – eng gepackt oder weit verteilt, um große oder kleine Sterne, mit kreisförmigen oder stark elliptischen Bahnen. Nun gibt es ein neues Mitglied im Zoo der ungewöhnlichen Systeme: HD 110067 ist ein Stern, der etwas kleiner ist als unsere Sonne und von sechs Planeten so nah umkreist wird, dass sie allesamt in den Orbit von Merkur passen würden. Was zunächst nicht allzu spektakulär klingt, ist ein Rekord: Alle zuvor bekannten System mit mehr als vier Planeten befinden sich um kleinere Sterne.
Besonders interessant an HD 110067 sind allerdings die resonanten Bahnen: Die Planeten kreisen so nah an ihrem Stern und waren so wenigen äußeren Einflüssen ausgesetzt, dass ihre Umlaufzeiten aufeinander abgestimmt sind. Der äußerste Planet braucht nahezu exakt sechsmal so lang, um den Stern zu umkreisen, wie der innerste. Und auch die Umlaufzeiten der restlichen Planeten stehen in einem ganzzahligen Verhältnis zueinander.
Entdeckt haben die Forschenden das System mithilfe der Weltraumteleskop TESS und Cheops. Diese Satelliten untersuchen sogenannte Transits: Die kurzen aber regelmäßigen Verdunklungen eines Sterns, die entstehen, wenn ein Planet vor ihm vorbeizieht und Teile des Sternenlichts verdeckt.
Solche Transits verraten Forschenden nicht nur, dass dort ein Planet existiert, sondern auch dessen Eigenschaften: Aus der Häufigkeit der Vorbeizüge können Astronominnen und Astronomen den Abstand bestimmen, mit dem ein Planet um den Stern kreist. Und wie viel dunkler der Stern wird, zeigt, wie groß der Planet ist. Bei den neu entdeckten Planeten handelt es sich allesamt um Sub-Neptune – Planeten mit großer Gashülle und dem doppelten bis dreifachen Durchmesser der Erde.
Die ESA stellt das Weltraumteleskop Cheops vor.
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