Mit dem „Dark Energy Survey“ in Chile und dem „South Pole Telescope“ in der Antarktis haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemessen, wie stark die Abbildung ferner Galaxien verzerrt wird. Dies geschieht durch die Schwerkraft von Materieansammlungen wie Galaxienhaufen. Denn die Schwerkraft lenkt Lichtstrahlen ab – Galaxienhaufen wirken deshalb wie unregelmäßige, verzerrende Linsen. Aus der Stärke der Verzerrung kann man also auf die Verteilung der Materie schließen.
Das Ergebnis: Die Dichteschwankungen der Materie sind etwas geringer als von der Theorie vorhergesagt. Diese Vorhersagen basieren zum einen Messungen der kosmischen Hintergrundstrahlung – dem Strahlungsecho des Urknalls. Zum anderen bezogen die Forschenden mit ein, wie sich die Dichteschwankungen im All über dessen 13,8 Milliarden Jahre lange Geschichte entwickelt haben. Ein Fehler im theoretischen Modell könnte die Abweichung erklären. Doch die Forschenden geben sich vorsichtig: Zunächst müsse das Ergebnis durch weitere, unabhängige Beobachtungen bestätigt werden.