Was passiert mit den Daten, die in modernen Fabriken anfallen?
Es gilt Unmengen an Maschinendaten wie Druck, Temperatur oder Durchfluss zu verarbeiten. Daten müssen gefiltert, Probleme erkannt und Lösungen vorgeschlagen werden. Wie dies in der Praxis gelingen kann, zeigt das Partnerkonsortium der SmartFactoryKL auf der Hannover Messe. Die Projektpartner haben gemeinsam eine Industrie-4.0-Produktionsanlage entwickelt.
SmartFactoryKL führt auf der Basis einer herstellerunabhängigen Plattform drei Szenarien vor: Vorausschauende Wartung, Fernwartung und Wissensmanagement. Dabei beweist das Zusammenspiel von KI und Augmented Reality (AR) große Effizienz. In allen drei Fällen geht es zunächst darum, große Datenmengen zu erfassen. Angetrieben von diesen Daten unterstützt eine KI-Lösung das Netzwerk eines Maschinenparks. Die Software überschaut komplexe Situationen, zieht daraus Schlüsse und bereitet sie nachvollziehbar für den Menschen auf. Sie erkennt Sprachsignale und kommuniziert mit den Nutzerinnen und Nutzern. Hier werden auch Datenbrillen eingesetzt. Mit Hilfe dieser sogenannten erweiterten Realität können Informationen und Anweisungen direkt in den Arbeitsalltag eingespeist werden. Das ermöglicht Dienstleistungen, die der Mensch ohne technische Hilfe gar nicht erfüllen kann.
Wie kann zum Beispiel ein drohender Maschinenausfall vorhergesagt und vermieden werden? Diese Anwendung wird im Use Case „Predictive Maintenance“ durchgespielt. Die Mitarbeitenden erhalten Informationen und Arbeitsanweisungen in die Brille projiziert. So haben sie gleichzeitig beide Hände für die Ausführung der Arbeitsschritte frei. Das ermöglicht eine intuitive und verbesserte Fehlerbehebung. Auch die Möglichkeiten der Fernwartung können durch die Nutzung von KI verbessert werden. In diesem Fall unterstützt die Ingenieurin vom Büro aus den Techniker vor Ort.
Um die Weitergabe von wertvollem Wissen dreht sich der Anwendungsfall „KI-basiertes Wissensmanagement". Alle wichtigen Arbeitsschritte werden von Kameras aufgezeichnet. Später werden sie dann unerfahrenen Mitarbeitenden als Bedienungsanweisungen über eine Datenbrille direkt am Arbeitsplatz gezeigt. Über die „Speech-to-text“-Anwendung ruft der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin die gewünschten Informationen im System ab. Die Sprachbefehle werden in Schrift übersetzt. Ist die Suche erfolgreich, werden die Ergebnisse - wie Passagen von Montageanleitungen - in der Datenbrille angezeigt und können sofort umgesetzt werden.
„Ziel ist es dabei, nicht mehr den Menschen an die Maschinen, sondern die Automatisierung an den Menschen anzupassen und Maschinen zu unserem nützlichen Begleiter zu machen“, so das Fazit von Martin Ruskowski, Professor am DFKI.
14.01.2019
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