Grafische Darstellung einer Galaxie

Wie entdeckt man einen Exoplaneten?

12. Mai 2023

Die Planeten in unserem Sonnensystem sind schon lange bekannt. Doch auch außerhalb unseres Sonnensystems kreisen unzählige solcher Himmelskörper um Sterne – die Exoplaneten. Wie man sie aufspürt? Jedenfalls nicht, indem man direkt durchs Teleskop schaut. Denn nicht nur sind die kleinen Lichtflecke der Planeten viel zu schwach – vor allem ist der Stern, den sie umkreisen, viel zu stark und überstrahlt sie um ein Vielfaches. Daher müssen Forschende einige Tricks anwenden, um die fremden Welten aufzuspüren.

Einen davon kennen wir aus unserem eigenen Sonnensystem: Regelmäßig ziehen die inneren Planeten Merkur und Venus zwischen uns und der Sonne vorbei. Solch ein Transit ist eine Art Mini-Sonnenfinsternis: Der Planet blockiert ein klein wenig des Sonnenlichts, die Sonne wird ein klein wenig dunkler.

Verräterisches Flackern

Derselbe Effekt lässt sich auch bei Sternen beobachten. Führt seine Bahn einen Planeten genau zwischen Mutterstern und Erde entlang, macht er sich durch ein regelmäßiges Flackern im Sternenlicht bemerkbar. Zwar dürfte nur ein kleiner Teil der Planeten genau die richtige Bahn dafür aufweisen – trotzdem ist die Methode extrem erfolgreich: Fast 4000 der über 5300 bestätigten Exoplaneten wurden so entdeckt.

Die Mehrheit der restlichen Welten geht aufs Konto des Urgesteins unter den Planetenjägern: Der Radiovelocity Methode, mit deren Hilfe 1995 der erste Exoplanet entdeckt wurde. Die macht sich die Bewegung des Planeten zunutze. Denn genau genommen stimmt die Aussage, dass ein Planet um seinen Stern kreist, nur halb: Eigentlich kreisen beide um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Zwar bewegt sich der schwere Stern sehr viel weniger als der leichte Planet – dafür kann man ihn sehen und seine Bewegung vermessen. Forschende nutzen dazu den Doppler-Effekt: Bewegt sich ein Objekt auf uns zu, werden davon ausgehende Schall- oder Lichtwellen gestaucht; bewegt es sich fort, werden sie langgestreckt. Was bei Schallwellen zu einer Änderung der Tonhöhe führt – etwa dem charakteristischen Zischen eines Rennwagens – ändert bei Licht die Farbe: Bewegt sich der Stern von uns weg, wird sein Licht röter; auf dem Weg zu uns erscheint er bläulich.

Und dann gibt es noch ein paar Exoten: Manche Planeten machen sich etwa bemerkbar, indem sie das Licht um sich herum verbiegen. Und eine Handvoll lassen sich doch direkt beobachten – mit komplizierten Geräten, die den hellen Stern verdecken. 

Weitere Informationen:

Mehr über die Suche nach Exoplaneten berichtet die Welt der Physik

Einen ausführlichen Artikel über die Methoden, mit denen man Exoplaneten aufspürt, findet Sie hier:

Wie lassen sich Exoplaneten aufspüren? 

Und in der Podcastfolge von Welt der Physik erfahren Sie weitere spannende Fakten über Exoplaneten.